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Das Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla) – Ein Kleinod der Vogelwelt

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Das Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapilla) zählt zu den faszinierendsten Vögeln der heimischen Fauna. Mit seinem zarten Gefieder und seinem lebhaften Verhalten ist dieses kleine Juwel ein wahrer Blickfang in unseren Wäldern. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Sommergoldhähnchen, seine charakteristischen Merkmale, Verbreitung, Lebensraum, Fortpflanzung und Nahrung.

Wie erkennt man das Sommergoldhähnchen?

Das Sommergoldhähnchen ist mit einer Körperlänge von etwa 9 cm und einem Gewicht von nur 5 bis 7 Gramm einer der kleinsten Vögel Europas. Es ähnelt der Größe des Zaunkönigs. Trotz seiner geringen Größe beeindruckt dieses Vögelchen durch sein auffälliges Erscheinungsbild. Die Männchen zeichnen sich durch einen leuchtend orangefarbenen Scheitelfleck aus, die bei Erregung intensiver leuchtet. Der Rest des Gefieders ist eher unscheinbar mit grünlich-braunen Tönen, was dem Vogel eine effektive Tarnung in dichtem Laubwerk ermöglicht. Die Weibchen hingegen tragen eine eher gedämpfte Farbgebung, die sie unauffälliger wirken lässt und sein Scheitelstreifen ist nicht wie beim Männchen orange, sondern gelb. Beide Geschlechter haben einen schwarzen Augenstreif und an den Halsseiten vor dem Flügelbug je einen großen olivgelben Fleck.

Aufgrund des auffällig orange-gelben Scheitelflecks nennt sich das Sommergoldhähnchen im Englischen common firecrest, was so viel bedeutet wie Feuerkamm.

Das Sommergoldhähnchen erkennt man durch seinen intensiven Gesang. Sein hohes „ziziziziit“, ist praktisch immer auf derselben Tonhöhe. Auf der Seite des Sommergoldhähnchens der Vogelwarte Schweiz kannst du dir seinen Gesang anhören.

Wo kann man das Sommergoldhähnchen finden?

Das Sommergoldhähnchen ist in weiten Teilen Europas heimisch. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich von der Iberischen Halbinsel über Mitteleuropa bis nach Skandinavien. Es bevorzugt Laub- und Mischwälder, und hält sich auch gerne in den hohen Wipfeln der Fichten und Tannen in Nadelwäldern auf. Während der Zugvogel im Sommer in Nordeuropa brütet, zieht er in den Wintermonaten in mildere Gefilde des Mittelmeerraums. Das Goldhähnchen ist somit ein Kurzstreckenzieher.

Der feurige Scheitelfleck des Sommergoldhähnchens ist unverkennbar.
Der feurige Scheitelfleck des Sommergoldhähnchens ist unverkennbar.

Fortpflanzung und Nestbau

Die Fortpflanzungszeit des Sommergoldhähnchens beginnt im Frühling. Männchen beeindrucken ihre potenziellen Partnerinnen durch auffälliges Singen und Balzflüge. Das Weibchen errichtet dann ein kunstvolles Nest, das es auf übereinanderliegenden Fichtenzweigen baut. Das Außenmaterial besteht aus Moos und zwischen den Zweigen wird Raupengespinst oder Spinnmaterial der Eierkokons von Spinnen miteingeflechtet. Dadurch ist das Nest wasserdicht und kann sich bei Regen zwar ansaugen, die kleinen Küken bleiben aber trocken. Es dauert etwa 20 Tage, bis das Nest fertig ist.

Die Gelege bestehen aus vier bis neun Eiern, die das Weibchen alleine ausbrütet. Die Jungvögel schlüpfen nach etwa zwei Wochen und werden von beiden Elternteilen mit Insekten und Spinnen gefüttert. Während den ersten vier Tagen füttern Sommergoldhähnchen ihre Babys bevorzugt mit Springschwänzen.

Was frisst das Sommergoldhähnchen?

Das Sommergoldhähnchen ernährt sich vorwiegend von Insekten, deren Larven und Spinnen. Aufgrund seiner geringen Größe und des hohen Stoffwechsels ist es darauf angewiesen, regelmäßig kleine Nahrungsmengen aufzunehmen. Durch geschicktes Herumhüpfen auf Ästen und Zweigen sucht es nach Beute, die es mit einem schnellen Schnabelstich erbeutet. Diese Anpassung ermöglicht es dem Sommergoldhähnchen, auch in dichtem Geäst erfolgreich auf Nahrungssuche zu gehen.

Was ist das Besondere am Goldhähnchen?

Was das Sommergoldhähnchen besonders macht, ist nicht nur sein auffälliges Aussehen, sondern auch sein faszinierendes Verhalten. Trotz seiner zierlichen Erscheinung ist dieser kleine Vogel voller Energie und wirkt nie müde, wenn er durch die Baumkronen huscht. Sein melodischer Gesang ist während der Brutzeit besonders markant und verleiht dem Wald eine besondere, fast märchenhafte Atmosphäre. Das Sommergoldhähnchen ist mit dem Wintergoldhähnchen eines der kleinsten Vögel Europas.

Das Sommergoldhähnchen erbeutet durch geschicktes Herumhüpfen auf Ästen und Zweigen ihre Nahrung.
Sommergoldhähnchen auf Nahrungssuche.

Insgesamt ist das Sommergoldhähnchen ein bemerkenswerter Bewohner unserer Wälder. Sein zartes Äußeres täuscht über die Energie und Lebhaftigkeit hinweg, die dieses kleine Juwel der Vogelwelt auszeichnet. Wer aufmerksam durch den Wald spaziert, kann das Glück haben, einen flinken Schatten durch die Baumwipfel huschen zu sehen – das Sommergoldhähnchen, ein wahres Kleinod der Natur. Zum Glück ist es nicht gefährdet. Auf der Suche nach dem Sommergoldhähnchen entdeckst du vielleicht auch die süße Tannenmeise.

Unterschied Sommer- und Wintergoldhähnchen

Wintergoldhähnchen
Wintergoldhähnchen

Disclaimer

Ich liebe Vögel, bin aber keine professionelle Ornithologin, sondern schreibe über die Vögel, die an diesem Tag mein Interesse geweckt haben. Dazu recherchiere ich und suche lizenzfreie Fotos (mit Copyright Angabe) oder male meine eigene Illustration. Sollte bei den Bildern keine Copyright-Angabe stehen, ist es lizenzfrei von Pixabay.com. Natürlich kann es passieren, dass ich mich bei der Vogelbestimmung irre und mir ein Fehler unterläuft. Bei manchen Vogelarten ist es schwer, verschiedene Unterklassen, die womöglich aus unterschiedlichen Ländern kommen, richtig zu identifizieren. In diesem Falle schreibe mir bitte eine nett gemeinte Nachricht über das Kontaktformular mit Deinem Hinweis zu dem jeweiligen Artikel. Vielen Dank. LG.

Bibliografie – Bücher zur Vogelbestimmung