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Die Tannenmeise ist ein Winzling mit großem Charakter

  • Vögel

Bestimmt kennst du die Blau- und Kohlmeise, aber würdest du auch eine Tannenmeise erkennen? Diese kleine Meise (Periparus ater) ist aufgrund ihres Körperbaus einfach nur putzig und wird deshalb auch oft als Vorlage für süße Vogelillustrationen verwendet.

Die Tannenmeise, manchmal auch als Schwarzmeise bezeichnet, ist ein kleiner Singvogel, der in Europa heimisch ist. Mit einer Größe von nur etwa 10 Zentimetern ist sie leicht zu übersehen, aber lass dich nicht von ihrer zierlichen Erscheinung täuschen. Diese Vögel haben eine Fülle von faszinierenden Eigenschaften und Verhaltensweisen, die sie zu einer der interessantesten Arten in unseren Wäldern machen.

Das prachtvolle Federkleid der Tannenmeise im Sommer und im Winter

Tannenmeisen sind das ganze Jahr über bemerkenswert. Sie sind mit einem charakteristischen schwarzen Kappenfleck auf dem Kopf zu erkennen, der wie eine Skimütze aussieht. Am Hinterkopf und Nacken haben sie einen großen weißen Fleck und am auffälligsten ist wohl ihr weißer Wangenfleck. Die Unterseite ist graubraun, aber nicht gelb.

Die Tannenmeise könnte aufgrund ihres schwarzen Kopfes mit der Kohlmeise verwechselt werden, jedoch hat erstere keinen gelben, sondern einen eher schmutzig beigen bis grauen Bauch. Zudem hat sie am Nacken einen weißen Fleck.

Ich habe nicht viele Fotos gefunden, aber die Tannenmeise hat eine kleine Kopfhaube, die sie aufstellt, wenn sie aufgeregt ist.

Die Tannenmeise hat eine kleine Kopfhaube, die sie aufstellt, wenn sie aufgeregt ist.
Tannenmeise mit aufgestellter Haube.

Vergleich zur Blaumeise und Kohlmeise

Tannenmeisen und die restlichen Meisen werden tatsächlich oft verwechselt, sehen sich aber meiner Meinung nicht wirklich ähnlich, zumindest nicht farbenmäßig. Schauen wir uns die verschiedenen Meisen an.

Die Blaumeise hat einen knallig gelben Bauch mit einem blauen Mittelstreifen. Wie der Name der Blaumeise schon preisgibt, ist sie am Kopf und an den Flügeln blau.

Blaumeise
Blaumeise

Kohlmeise: Die Kohlmeise wird oft mit der Blaumeise verwechselt. Erstere hat auch einen gelben Bauch, allerdings sind sie nicht blau, sondern haben einen kohlschwarzen Kopf. Außerdem hat die Kohlmeise auch einen gut sichtbaren schwarzen Mittelstreifen.

Die Kohlmeise wird oft mit der Blaumeise verwechselt. Erstere hat auch einen gelben Bauch, allerdings sind sie nicht blau, sondern haben einen kohlschwarzen Kopf
Kohlmeise

Tannenmeisen sind Trommler und mutige Jäger

Tannenmeisen sind nicht nur Sänger, sondern auch begabte Trommler. Sie verwenden ihre Schnäbel, um rhythmische Geräusche auf Baumrinden zu erzeugen, und das nicht nur, um ihre Anwesenheit zu signalisieren, sondern auch, um potenzielle Partner anzulocken.

Trotz ihrer geringen Größe sind Tannenmeisen mutige Insektenjäger. Sie sind dafür bekannt, sich in Kopfüber-Positionen an Zweigen aufzuhängen, während sie nach Beute suchen. (So ähnlich wie der Kleiber es macht. Diese erfinderischen Jäger haben sich auch darauf spezialisiert, Spinnennetze zu durchsuchen, um sich kleine, leckere Beute zu sichern.

Größe / Längeca. 10-12 cm
Gewichtzw. 8-10 g
LebensraumAm liebsten in Nadelwäldern, aber auch in Mischwäldern und in unseren Gärten aufzufinden.
VerbreitungGanzjährig in Europa (Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, England, usw.), Süden Russlands und Skandinaviens.
NistplatzTannenmeisen sind Höhlenbrüter, brüten in Astlöchern.
Geschlossene Nistkästen mit 25 mm Einflugsloch.
NahrungIm Sommer: Insekten und deren Larven.
Im Winter: Samen von Nadelbäumen.
Wissenschaftlicher NamePeriparus ater
Steckbrief der Tannenmeise

Wie nistet die Tannenmeise?

Tannenmeisen haben so einiges Interessantes an sich. Sie sind Höhlenbrüter und obwohl sie normalerweise auf den hohen Nadelbäumen auf Nahrungssuche gehen, bauen sie ihre Nester viel weiter unten, in alten Astlöchern, ausgehöhlten Baumstümpfen, Baumhöhlen, unter Baumwurzeln und auch Erdhöhlen. Letztere bauen sie aber nicht selbst, sondern sind, zum Beispiel, verlassene Mäusebaue. [Plantura.garden, ges. 2/12/22]

Sie konstruieren oft ihr Nest in Baumhöhlen oder Nistkästen, wobei sie Moos, Federn und sogar Tierhaare verwenden, um ein gemütliches Zuhause für ihre Brut zu schaffen. Während des Brutprozesses können sie auch Materialien wie Spinnenweben verwenden, um das Nest zu isolieren und vor Kälte zu schützen.

Warum heißt die kleinste Meise Tannenmeise?

Wie der Name der Tannenmeise schon verrät, findet man sie am häufigsten auf Nadelbäumen, wie Fichten. Auf den Baumwipfeln im Bergwald suchen sie ihre Nahrung. Obwohl sie auch in Gärten und in Parks vorbeischaut, tut sie das, weil wahrscheinlich ein Nadelbaum in der Nähe ist. Laut der Vogelwarte Schweiz sind Tannenmeisen an Nadelbäume gebunden.

Was kann ich Tannenmeisen im Winter anbieten?

Tannenmeisen ernähren sich normalerweise von Insekten, Spinnen und deren Larven und im Winter von den Samen der Nadelbäume, wie Lärchen-, Buchen- oder Tannensamen. Trotz alledem kann jeder dieser kleinen Meise etwas Gutes tun, indem er in seinem Garten Meisen-gerechtes Vogelfutter anbietet. So schauen die süßen Vögel auch im Garten vorbei.

Futterstation für die Tannenmeise vorbereiten

Für Meisen werden sogenannte Fettfutterglocken empfohlen. Dazu benötigst du Pflanzenfett, beliebt ist hier Kokosfett, und Samen, wie ungeschälte Sonnenblumenkerne, Vollkorn-Haferflocken, Weizenkleie, und Weizen-, Gersten- oder Dinkelflocken.

Tipp: Gibst du noch gehackte Erdnüsse dazu, kommen vielleicht auch die Blau- und Kohlmeisen zu Besuch.

  1. Zuerst wird 100 g Pflanzenfett erhitzt. Am beliebtesten ist Kokosfett, dieses wird nach dem Auskühlen nämlich auch wieder hart. Vorsicht dabei, nicht kochen oder anbrennen lassen.
  2. Danach gibst du ca. 150 g der angegebenen Samen und Körner dazu und mischst das Ganze.
  3. Bereite die Futterglocke vor: Dazu benötigst du einen Behälter, wo du das ganze einfüllen kannst und ein Seil durchziehen kannst. Beliebt ist zum Beispiel ein kleiner Tontopf. Ziehe ein Seil durch das untere Loch und verknote auf beiden Seiten. Lass das Seil an beiden Seiten überstehen. Das eine Ende hängst du später an den Ast und das andere können die Vögel zum Festhalten benutzen.
  4. Befülle nun den Topf mit der noch weichen Masse und warte bis das Ganze komplett hart geworden ist. Alternativ zum Seil kannst du jetzt einen dünnen Ast in die Mitte der Masse einstecken. Da können sich die Vögel besser daran festhalten.
  5. Wenn die Masse in der Futterglocke hart ist, kannst du sie im Garten an einem Ast befestigen.

Tipp: Statt eines Blumentopfs kannst du auch andere Behälter verwenden. Zum Beispiel eine alte Tasse. Diese hängst du mit einem Seil am Henkel auf. Vergiss aber den Ast für die Vögel zum Festhalten nicht.

Worauf muss ich beim Füttern achten?

Wenn man Futter und Wassertränke für Vögel anbietet, ist man auch für dessen Reinigung und Hygiene verantwortlich. Es ist ungemein wichtig Tränken und Futterstationen immer sauber zu halten und einmal täglich zu reinigen, denn diese können zum Ort von Krankheitsübertragungen werden.

Immer auf natürliche Produkte achten. Was keinesfalls gegeben werden darf, sind gesalzene Samen, wie z.B. gesalzene oder geröstete Sonnenblumenkerne, oder Kartoffelchips, Brot, Reis, Essensreste, Speck, etc.

Das Pflanzenfett darf nicht ranzig sein!

Literaturverzeichnis

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Disclaimer

Ich liebe Vögel, bin aber keine professionelle Ornithologin, sondern schreibe über die Vögel, die an diesem Tag mein Interesse geweckt haben. Dazu recherchiere ich und suche lizenzfreie Fotos (mit Copyright Angabe) oder male meine eigene Illustration. Sollte bei den Bildern keine Copyright-Angabe stehen, ist es lizenzfrei von Pixabay.com. Natürlich kann es passieren, dass ich mich bei der Vogelbestimmung irre und mir ein Fehler unterläuft. Bei manchen Vogelarten ist es schwer, verschiedene Unterklassen, die womöglich aus unterschiedlichen Ländern kommen, richtig zu identifizieren. In diesem Falle schreibe mir bitte eine nett gemeinte Nachricht über das Kontaktformular mit Deinem Hinweis zu dem jeweiligen Artikel. Vielen Dank. LG.

Bibliografie – Bücher zur Vogelbestimmung