Zum Inhalt springen
Startseite » Insekten, Schnecken & Co. » Der Schwalbenschwanz: Verwandlung von Raupe zum Schmetterling

Der Schwalbenschwanz: Verwandlung von Raupe zum Schmetterling

Hast du in deinem Garten schon einmal eine grüne Raupe (die Raupe vom Schwalbenschwanz) entdeckt? Dann hast du bestimmt Möhren, Fenchel, Salbei oder Raute bei dir im Garten. Diese Pflanzen liebt der Schwalbenschwanz besonders und legt dort seine Eier ab. Die Raupe ähnelt dem märchenhaften, wenn auch bläulichen, Absolem aus Alice im Wunderland.

Wie sieht die Schwalbenschwanz-Raupe aus?

Die Raupe des Schwalbenschwanz-Schmetterlings (Papilio machaon) hat eine auffällige Erscheinung und ist leicht zu erkennen. Erwachsene Raupen sind unbehaart und grün bis gelblich gefärbt, was ihr eine gute Tarnung in ihrem natürlichen Lebensraum verschafft. Die Grünfärbung variiert jedoch je nach Alter der Raupe und kann heller oder dunkler sein. Entlang des grünen Körpers der Raupe verlaufen schwarze Linien und gelb bis orange Flecken. Diese Muster und Farben variieren auch je nach Entwicklungsstadium der Raupe.

Die Schwalbenschwanz-Raupe ist grün mit schwarzen Strichen und orange Punkte. Foto von Karoline Schneider
Die Schwalbenschwanz-Raupe ist grün mit schwarzen Strichen und orange Punkte. Foto von Karoline Schneider

Die junge Schwalbenschwanz-Raupe ist nämlich schwarz, mit orangen Punkten und einem weißen Sattelfleck. Bis sie ihre grüne Farbe annimmt, durchläuft die junge Raupe mehrere Häutungen. [bund-rlp.de, ges. 01/11/2023]

Die junge Schwalbenschwanz-Raupe ist schwarz mit orange Punkte und weißem Sattelfleck.

Ihr Körper ist zylindrisch, langgestreckt, der sich zur Mitte hin etwas verdickt und am vorderen Ende des Körpers hat die Raupe auffällige, orangefarbene Fortsätze, die sich bei Gefahr leicht ausfahren können. Über diese Stirngabel kann die Raupe ein nach Buttersäure duftendes Sekret absondern, das dazu dient, potenzielle Fressfeinde abzuschrecken.

Wie sieht der Schwalbenschwanz als Schmetterling aus?

Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) ist ein großer und auffälliger Schmetterling, der in Europa, Nordafrika und Teilen von Asien vorkommt. Schwalbenschwänze gehören zu den größten Schmetterlingen in Europa. Die Flügelspannweite kann bis zu 5-8 Zentimeter betragen. [Nabu.de, ges. 01.11.23]

Der Schwalbenschwanz als Schmetterling hat eine schwarze Grundfarbe und blaue Augenflecke.
Der Schwalbenschwanz als Schmetterling.

Die Flügel des Schwalbenschwanzes haben eine auffällige schwarze Grundfarbe. Sie sind mit gelben Flecken und blauen Monden (Augenflecken) verziert. Die äußeren Ränder der Hinterflügel haben gezackte Ausstülpungen.

Der Name „Schwalbenschwanz“ leitet sich von den langen, schwalbenschwanzähnlichen Fortsätzen, der Rauchschwalben, an den Hinterflügeln ab. Diese Fortsätze sind schwarz, mit blauen Flecken. Die Vorderflügel sind ebenfalls schwarz mit gelben Flecken. An den Vorderkanten der Vorderflügel befinden sich gelbe, halbmondförmige Flecken.

Der Körper des Schmetterlings ist schwarz, mit einer dünnen, gelben Linie in der Mitte.

Der Zyklus vom Schwalbenschwanz: Wie lange dauert die Metamorphose?

Der Lebenszyklus des Schwalbenschwanzschmetterlings kann je nach geografischer Lage und klimatischen Bedingungen variieren. Die Weibchen legen ihre Eier im Frühling oder Frühsommer ab. Der genaue Zeitpunkt hängt von der Region und den örtlichen klimatischen Bedingungen ab. In gemäßigten Klimazonen kann dies zwischen April und Juni sein.

Wie sehen die Eier und Larven des Schwalbenschwanzes aus?

Die Eier werden an ausgewählten Pflanzen abgelegt, die später Nahrung für die Larven darstellen. Beliebte Wirtspflanzen sind Dill, Fenchel, Möhren und Raute. Das Ei verändert in der folgenden Woche seine Farbe von milchig-weiß zu rotbraun und schließlich schwarz-violett. Dann ist es so weit und nach 6-10 Tagen schlüpfen die Eier, im Mai.

Die junge Schwalbenschwanz-Raupe ist schwarz mit orange Punkte und weißem Sattelfleck.
Eine junge Schwalbenschwanz-Raupe. Rechts ein Ei.

Die folgenden Wochen ernähren sie sich von den Blättern ihrer Wirtspflanzen z. B. Dill, Fenchel, Möhren und durchlaufen mehrere Häutungen. Die Eischale und die Haut fressen sie. Während dem Wachstum der Raupe und nach jeder Häutung verändert sich ihr Aussehen bis sie ihre charakteristische grün-gelbe Farbe mit schwarzen Streifen und orange Punkte annimmt. Das Wachstum der Raupen dauert in der Regel etwa 4-6 Wochen.

Junge und erwachsene Schwalbenschwanz Raupen.
Junge und erwachsene Schwalbenschwanz Raupen.

Verpuppung im Juni

Die Schwalbenschwanz-Raupen suchen nach vier bis sechs Wochen nach dem Schlüpfen, im späten Frühling oder Frühsommer, einen geeigneten Ort, um sich zu verpuppen. Dies kann im Juni oder Juli stattfinden. Ein geeigneter Ort für die Raupe ist nahe dem Boden unter schützenden Pflanzen auf trockenen Pflanzenstielen. Bei mir im Garten lieben sie es, sich unter dem Salbei zu verpuppen. Die sogenannte Gürtelpuppe kann grün oder braun-grau aussehen.

Der Schwalbenschwanz verpuppt sich als grüne oder graue Gürtelpuppe.
Die grüne Variante einer Gürtelpuppe des Schwalbenschwanzes.

Was ist eine Gürtelpuppe?

Tagfalter verpuppen sich entweder mit einer Stürzpuppe oder der Gürtelpuppe. Die meisten Nachtfalter verpuppen sich mit einem Kokon aus Seide. Stürzpuppen und Gürtelpuppen sind sich sehr ähnlich. Dabei sind die Puppen von einer dünnen Puppenhülle umgeben, die frei an einer Gespinstverankerung am Stiel hängen. Bei der Stürzpuppe hängt somit der Kopf nach unten. Bei der Gürtelpuppe wird allerdings ein zusätzlicher Gespinstfaden, wie ein Gürtel, um den Körper gewoben und dann am Stiel befestigt. Die Unterseite der Puppe ist dabei am Stiel befestigt. Auf der Seite des BUND Landesverband Rheinland-Pfalz kannst du dir wunderschöne Bilder zu verschiedenen Puppen der Tagfalter ansehen.

Wann schlüpft der Schmetterling aus der Puppe?

Nach wenigen Wochen sprengt der Schwalbenschwanz im Juli seine Puppe. Das Schlüpfen ist ein energieaufwendiger Prozess für den Schmetterling. Er kann auch noch nicht sofort davonflattern. Zuerst muss der frisch geschlüpfte Schmetterlinge seine Flügel langsam entfalten und trocknen, bevor er flugfähig ist.

Die zweite Generation vom Schwalbenschwanz

Im Sommer sind Schmetterlinge, im Allgemeinen, paarungsaktiver und nach kurzer Zeit legen die jungen Schwalbenschwänze Eier. Es kommt zur zweiten Generation. Aufgrund von den günstigen warmen Bedingungen geht plötzlich alles viel schneller: die Paarung, die Eiablage und die Entwicklung der Raupen benötigen weniger Zeit als in den kühleren Monaten und im August verpuppt sich die zweite Generation der Raupen schon wieder zu einer Gürtelpuppe.

Schwalbenschwanz Schmetterling bei der Paarung. Foto von Michael H. Lemmer.

Wie überwintert der Schwalbenschwanz?

Schmetterlinge, wie der Schwalbenschwanz, überwintern als Puppe. Das heißt, normalerweise, überwintern die Raupen der zweiten Generation die Wintermonate in der Gürtelpuppe. Sollte sich die Raupe der zweiten Generation aufgrund von idealen Umweltbedingungen früher entwickelt haben, so schlüpft die Puppe noch im selben Jahr. Das nennt man Subitanentwicklung und kommt nur in wärmeren Regionen vor.

Aber es gibt einige wenige Falter, die als Schmetterling überwintern, wie zum Beispiel, der Zitronenfalter, C-Falter, Trauermantel, Tagpfauenauge und der Kleine und Große Fuchs. Allerdings verkriechen sie sich in Ritzen, Höhlen, Gartenmöbeln, Keller, Schuppen, Scheunen, Löcher in Fassaden, wie alte Kirchen, u.Ä.

Was frisst der Schwalbenschwanz?

Der Schwalbenschwanz ernährt sich im erwachsenen Stadium, also als Schmetterling, von Nektar aus verschiedenen Blüten. Sie besuchen gerne Blumenwiesen, Gärten und andere blühende Pflanzen, um Nahrung aufzunehmen. Schwalbenschwänze haben eine Vorliebe für nektarreiche Blumen, insbesondere solche mit tiefen Röhren, da ihre langen Saugrüssel es ihnen ermöglichen, den Nektar aus schwer zugänglichen Blüten zu erreichen.

Einige der Pflanzen, die von Schwalbenschwänzen besucht werden, um Nektar zu sammeln, können Wiesenkerbel, Dost, Schmetterlingsflieder, Disteln, Klee, Löwenzahn, Gundermann, Wasserdost und viele andere sein.

Schwalbenschwanz-Schmetterling auf Futtersuche auf Klee.

Im Raupenstadium, ernährt er sich von verschiedenen Pflanzenarten aus der Familie Apiaceae (Doldenblütler). Zu den häufigsten Wirtspflanzen gehören Dill, Fenchel, Möhren, Pastinaken, Petersilie, Liebstöckel, Weinraute und andere Pflanzen dieser Familie. Die Raupen ernähren sich von den Blättern und Stielen, und diese Wirtspflanzen sind entscheidend für die Entwicklung der Raupe, da sie die notwendigen Nährstoffe liefern.