Die Blaumerle (Monticola solitarius) ist ein besonders schöner Vogel, der hauptsächlich im felsigen Bergland des Mittelmeerraums, wie die Iberische Halbinsel, Griechenland und Frankreich, zu finden ist.
Steckbrief
- Größe: 22 cm, ähnlich der Amsel.
- Flügelspannweite: bis zu 40 cm.
- Lebensdauer: Bis zu etwa 10 Jahre.
- Gewicht: ca. 80 Gramm.
- Nahrung: Insekten und Beeren.
- Lebensraum: Felsen und Hochgebirge im Mittelmeerraum: Frankreich, Spanien, Griechenland.
- Brutverhalten: 1-2 Gelege von April-Juni, 3-5 Eier. Brutdauer: 14 Tage. Nesthocker. Nach 16 Tagen flügge. Nach dem Verlassen des Nests werden die Jungvögel noch weiter gefüttert.
- Höhlenbrüter.
- Sesshaft, obwohl manche im Winter nach Afrika ziehen.
- Wissenschaftlicher Name: Monticola solitarius
Wo lebt die Blaumerle?
Die schöne Blaumerle ist in Südeuropa, der Türkei, Nordostafrika und Teilen Asiens, wo mehrere Unterarten vorkommen, verbreitet. In Spanien ist sie sehr häufig zu sehen. Auf der Iberischen Halbinsel kommt sie in fast allen Bergregionen des Landes vor, ist im Norden jedoch selten und wird zum Mittelmeer hin häufiger.
Blaumerlen sind sesshaft, aber aufgrund seines ungemütlichen Lebensraums zieht er im Winter in geringem Umfang in große Höhen, um extremer Kälte zu entgehen. Obwohl es sich um einen sesshaften Vogel handelt, gibt es Nachweise, dass manche doch im Winter nach Zentral- und Ostafrika ziehen.
Der Gesamtbestand Spaniens wird auf etwa 10.000 Paare geschätzt.
Anatomische Merkmale: Wie sieht die Blaumerle aus?
Blaumerlen sehen den Amseln ähnlich. Vor allem die Blaumerlen-Weibchen sind mit den Amsel-Weibchen verwechselbar. Aber wenn man sie aus der Nähe betrachtet, gibt es deutliche Unterschiede.
Blaumerlen- Männchen sind blau! Man kann sie auch an ihren Silhouetten erkennen, da Amseln größer und gedrungener sind, während Blaumerlen viel dünnere und längere Schwänze haben.
Sie sind mit 22 cm Länge und einer Flügelspannweite von beinahe 40 cm fast so groß wie die Amsel oder Singdrossel.
Dieser Vogel weist einen ausgeprägten Sexualdimorphismus auf. Das bedeutet, Weibchen und Männchen sind unterschiedlich. Die Weibchen der Blaumerle sind oben braun und haben unten hellbraune Strichelungen, während die Männchen lebhaftere dunkelblaue Farben haben.
Sowohl Männchen als auch Weibchen haben lange dunkle Schnäbel, ebenso wie die Beine und Augen.
Natürlicher Lebensraum
Der Name der Blaumerle im Spanischen „Roquero solitario“ bedeutet soviel wie: „Einzelgänger im Gebirge“, was auf dessen Lebensweise und Lebensraum schließen lässt. Die Blaumerle lebt in felsigen Umgebungen, in denen sie Klippen, Schluchten, Felsvorsprünge und sogar verlassene Steinbrüche. Sie bewohnt aber auch manchmal menschliche Konstruktionen.
Da sie vom Meeresspiegel bis ins Hochgebirge vorkommt, deckt sie einen sehr weiten Lebensraum ab.
Die Blaumerle ist ein Einzelgänger
Aufgrund ihrer individuellen Gewohnheiten werden die Blaumerlen in Spanien schlicht „Einzelgänger“ genannt. Es ist selten, dass man das Vogelpaar zusammen sieht. Am häufigsten kann man das Männchen beobachten, wie es aufrecht und alleine in einer erhöhten Position oder Warte sitzt.
Wie nisten Blaumerlen?
Die Brut beginnt in der Regel sehr früh, typischerweise im April. Die Blaumerle legt für gewöhnlich nur einmal im Jahr 3-5 Eier, obwohl es im Mittelmeerraum einige Populationen gibt, die bei guten Verhältnissen zweimal legen. Die Eier sind blau und manchmal rot gefleckt.
Blaumerlen nisten in Höhlen, Felsspalten und Felshöhlen in dessen bergigen und felsigen Lebensraum. Mann kann sie aber auch dabei erwischen wie sie in menschlichen Höhlen und alten Ruinen nisten, sofern sie dabei nicht gestört werden.
Das Nest besteht aus trockenen Gräsern und Wurzeln und die Nestmulde wird mit Moos und Blättern ausgepolstert.
Beide Eltern versorgen die jungen Nesthocker 16 Tage mit Nahrung. Nachdem sie das Nest verlassen haben, werden die Jungen noch weitergefüttert.
Was frisst die Blaumerle?
Sie fressen verschiedene Insekten, Larven, Spinnen, Erdbeeren, Sämereien und sogar kleine Reptilien steht auf dem Speiseplan der Blaumerle.
Welche Feinde hat die Blaumerle?
Da Blaumerlen in einem gebirgigen Lebensraum vorkommen, haben sie dementsprechend natürliche Feinde, die auch in dieser Nische leben. Ihre Feinde sind u.A. Sperber, Wanderfalke, Uhu, Spanische Kaiseradler, Rabenvögel, Füchse, Marder und ganz besonders der Mensch, der in deren Lebensraum eingreift und zerstört.
Literatur und Links zur Blaumerle
Fotogalerie und Tonaufnahmen zu Monticola solitarius in der Internet Bird Collection: Roquero solitario: Monticola solitarius: eBird.org, (ges. 23.06.23)
Birdlife International zur Blaumerle (ges. 23.06.23): Blue Rock-thrush Monticola solitarius has most recently been assessed for The IUCN Red List of Threatened Species in 2016. Monticola solitarius is listed as Least Concern.
Vögel der Schweiz: Eintrag der Vogelwarte Schweiz, Steckbrief und Tonaufnahme zur Blaumerle (ges. 23.06.23)
Bibliografie – Bücher zur Vogelbestimmung
- Elphick J., Woodward J., Vögel. 300 Arten entdecken und bestimmen. DK-Verlag, 2023
- Fiedler W., Fünfstück HJ., Die Vögel Mitteleuropas: Das große Fotobestimmungsbuch. Quelle & Meyer Verlag, 2021
- Svensson, Grant, Mullarney, Zetterström. Der Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Kosmos, 2017.
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