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Der Baumpieper im Fallschirmsprung

  • Vögel

Früher konnte man das Flugschauspiel vom Baumpieper noch öfter bestaunen. Jetzt sieht man es in Deutschland und Österreich immer weniger.

Das Besondere am Baumpieper ist sein Flugverhalten

Wenn du schon einmal einen Baumpieper gesehen hast, dann bestimmt, weil dir sein Flugverhalten und sein Fluggesang aufgefallen ist. Dabei startet er, nur bei gutem Wetter, stumm von seiner Warte, einer Baumwarte und fliegt steil in die Luft. Am höchsten Punkt angekommen, beginnt er mit seinem Gesang. Dann lässt er sich fallschirmartig herabstürzen und landet wieder auf seiner Warte, zum Beispiel einem Ast. Dieses Verhalten ist typisch für die Vogelfamilie der Pieper. Allerdings bevorzugt der Baumpieper Baumwarten und da der Wiesenpieper eher im Grasland brütet, sitzt dieser auf Sträucher und Stauden.

Baumpieper im Fallschirmsprung. Naturtagebuch.

Exkurs: Der Baumfalke imponiert während der Brutzeit mit einem wahnsinnig tollen Flugspektakel.

Gesang des Piepers: Wie macht der Baumpieper?

Der Singflug des Baumpiepers ist unverwechselbar. Dabei singt er mehrere verschiedene Strophen mit Trillern und kurz vor der Landung auf seiner Sitzwarte sein typisches „zia-zija-ziija…“ oder „sie-sie-siie“.

Wo findet man den Baumpieper?

Der Baumpieper ist ein Langstreckenzieher, lebt im Winter in der warmen Savanne West- und Ostafrikas und ist in Deutschland nur im Sommer anzutreffen. Er ist also ein Brutvogel Deutschlands. In Österreich ist der Baumpieper allerdings meist nur während seines Durchzugs zu sehen.

Lebensraum

Baumpieper benötigen hohe Vegetation zur Nahrungssuche und zum Brüten, aber auch hohe Singwarten wie Bäume, deshalb besiedelt er Waldränder, offene Gehölze, buschige Heiden und in Mooren, vorausgesetzt dort gibt es vereinzelnde Bäume.

Dieser Vogel ist ein Bodenbrüter und legt ca. 5 Eier in napfförmige Nester in Grasbüsche oder Farne. Dabei ist sein Brutrevier ziemlich groß und lässt kein weiteres Männchen auf 0,3-2,5 ha heran.

Der Pieper bei der Nahrungssuche am Boden

Baumpieper haben rosa Beine und eine kurze gekrümmte Hinterkralle. Bei der Nahrungssuche am grasigen oder krautigen Boden scheint es, als würde er sich stets ducken. Das liegt daran, dass der Pieper seine Beine einknickt und sein Körper fast am Boden aufliegt. Er ernährt sich von Schmetterlingslarven, Wanzen, Käfern und Asseln. Im Überwinterungsgebiet in Afrika kommen auch noch Termiten auf den Speiseplan.

Seinen Flüssigkeitsbedarf deckt er, indem er Wassertropfen der Blätter trinkt. An Wassertränken oder ähnliches ist er kaum zu sehen.

Baumpieper sitzen gerne auf Baumwarten bevor sie sich in die Lüfte begeben und dann sofort wieder im Fallschirmsprung auf den Baum stürzen.
Baumpieper sitzen gerne auf Baumwarten, bevor sie sich in die Lüfte begeben und sich dann sofort wieder im Fallschirmsprung auf den Baum stürzen.

Vögel, die dem Baumpieper ähnlich sehen

Der Baumpieper ist dem Wiesenpieper zum Verwechseln ähnlich. Meist kann man die beiden nur durch die unterschiedlichen Stimmen und im Flug unterscheiden. Der Wiesenpieper hat eine verlängerte Hinterkralle, die auch leicht gekrümmt ist. Außerdem lässt sich der Wiesenpieper vom Baumpieper durch seinen eher gelblichen Schnabel identifizieren. Der Baumpieper hat einen rosa Schnabel. Wie es sein Name verrät, hält sich der Wiesenpieper im Grasland, Heiden und Wiesen auf.

Baumpieper Steckbrief

  • Größe: Ähnlich groß wie ein Haussperling: 15 cm
  • Flügelspannweite: 90 mm
  • Brutdauer: 12-14 Tage mit 4-6 dichtgefleckten Eiern. Die Farbe kann variieren.
  • Nestlingszeit: 10-12 Tage. Danach bewegen sich die Jungen schon außerhalb des Nests, sind aber noch nicht flügge.
  • Kennzeichen des Baumpiepers: heller Augenstreif, rosa Beine, rosa Schnabel, dunkle Strichelungen an Kopf und Oberkörper, kurze gekrümmte Hinterkralle.
  • Ernährung: Insekten vom Boden, wie Schmetterlingslarven, Wanzen, Käfer.
  • Besondere Eigenschaften des Baumpiepers: Fallschirmflug und Fluggesang.

Weitere Namen des Baumpiepers

Spanisch: Bisbita Arbóreo
Englisch: Tree Pipit
Wissenschaftlicher Name: Anthus trivialis

Bibliografie zum Nachschlagen und Vogelbestimmungsbücher

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