Hört man „Sekretär“, denkt man mit Sicherheit nicht an einen Vogel. Doch der Sekretär, auch Sagittarius serpentarius, ist eine Art Greifvogel. Woher sein Name kommt und was den Sekretär so einzigartig macht, sehen wir uns gerne an.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Sekretär? Die Sekretäre gehören zu den Greifvögeln, das bedeutet sie sind näher verwandt mit den Habichtartigen, Fischadlern und Neuweltgeiern. Nich zu verwechseln mit den Falkenartigen oder Eulen, da diese beiden Raubvögel nicht zur Ordnung der Greifvögel gehören.
Aber sehen wir uns den Steckbrief genauer an. Dazu vergleichen wir den Sekretär mit einem ihn verwandten Greifvogel, den Mäusebussard.


SEKRETÄR
Flügelspannweite: 210 cm
Größe: 1,20 m
Gewicht: 2-4 kg
Lebensraum: Afrika, südlich der Sahara
Systematik
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Sagittariidae
Gattung: Sekretäre
Art: Sekretär

MÄUSEBUSSARD
Flügelspannweite: 113 – 128 cm
Größe: 70-80 cm
Gewicht: 700 g – 1 kg
Lebensraum: Wald, Weide, Wiese, Eurasien, Afrika
Systematik
Ordnung: Greifvögel (Accipitriformes)
Familie: Habichtartige
Unterfamilie: Bussardartige
Gattung: Bussarde
Art: Mäusebussard
Wie du siehst, sind Sekretäre um einiges größer und schwerer. Sie sind die einzigen Greifvögel, die ausnahmslos in Afrika vorkommen. Wahrscheinlich, weil sie nur zu Fuß durch die Savanne wandern. [vgl. Böhme, 1990: 49] Andere Greifvögel, wie der Mäusebussard, sind weltweit bekannt. Letztere ist in ganz Eurasien und im Süden Afrikas aufzufinden.
Was macht den Sekretär so besonders?
Sekretäre sind zwar Greifvögel, haben sich aber, im Laufe der Zeit, so angepasst, nicht über den Flug zu jagen, sondern ausschließlich am Boden zu pirschen. Er hat also das Fliegen fast ganz aufgegeben und marschiert meist kilometerweite Jagdtouren. Wegfliegen tut er nur im äußersten Notfall.
Bei der Futtersuche geht es eher brutal zu. Mit seinen storchartig-langen Beinen trampelt er seine Beute zu Tode. Mit rapiden Fußtritten, die mit 15 ms nur ein Zentel unseres Liedschlags ausmacht, tötet der Sekretär giftige Schlangen, wie Kobras. Dabei wird auf den Kopf der Schlange abgezielt, die dann als ganzes verschlungen wird.

Nützlicher Schädlingsbekämpfer
Sekretäre werden oft in Gefangenschaft gehalten, weil sie Schädlinge, wie Insekten, Ratten, Amphibien und Eidechsen jagen.
Wieso heißt dieser Greifvogel Sekretär?
Sekretäre sind für ihre auffälligen und witzigen schwarzen Kopffedern bekannt. Diese erinnern noch heute an britische Gerichtsschreiber oder „Sekretäre“ des 19. Jahrhunderts. Es war damals anscheindend üblich Federkiele, die Mittelteile der Federn, in den Perrücken, hinter den Ohren, zu tragen. Des Weiteren lässt ihn sein Federkleid generell wie einen brittischen Beamten im Gehrock erscheinen.

Außerdem scheint die Gangform der Sekretäre und die Körperhaltung an einen jagenden Bogenschützen (Sagittarius) zu erinnern. Da er ein toller Schlangentöter (Schlange = serpens) ist, bekam er den wissenschaftlicher Namen Sagittarius Serpentarius.
Literatur
- Briggs, Mike, Peggy (2016): Tiere: Lebensräume, Verhalten, Eigenschaften, Bath, UK: Parragon.
- Böhme, Wolfgang (1990): Faszinierende Tierwelt, Niedernhausen, Deutschland: Bassermann.
Bilderverzeichnis
- Sekretär mit Schlange: Sagittarius serpentarius with Psammophylax rhombeatus ©Karen Barnard
- Sekretär in Steppe: Derivative work: ©Snowmanradio: Sagittarius_serpentarius_-Kalahari-8.jpg: ©Chris Eason – originally posted to Flickr as Secretary Bird, CC BY 2.0
- Fliegender Sekretär: ©Lip Kee Yap – original auf Flickr. Secretary bird (Sagittarius serpentarius), CC BY-SA 2.0
- Weitere Bilder von Pixabay.de