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Soll ich mit meinem Hund schimpfen?

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Kommt ein Welpe zu uns nach Hause, verändert sich unsere Welt. Jetzt ist er das Wichtigste und wir schenken ihm unsere ganze Aufmerksamkeit. Im Gegenzug wollen wir, dass er sich gut benimmt und unsere Regeln befolgt. Schimpfen bei Fehlverhalten, ja oder nein, ist nun die Frage. Für ein gutes Verhalten in der Zukunft ist es sehr wichtig, den richtigen Erziehungsweg zu finden, um unseren Welpen zu trainieren.

Bist du und dein Welpe in der Trainingsphase, hast du dich sicherlich schon gefragt, wie man mit einem Welpen schimpft oder ob man überhaupt mit ihm schimpfen darf. Dies ist eine heikle Situation, denn unangemessenes Bestrafen kann fatal sein und negatives Verhalten sogar noch verschlimmern. Wir möchten hiermit betonen, dass der beste Weg, einen Hund zu erziehen, die positive Verstärkung ist und niemals Gewalt.

Ist es schlimm, mit einem Welpen zu schimpfen?

Für unsere Hunde sind wir Teil ihres Rudels und deshalb wollen sie in Frieden und Einklang mit uns leben. Als Teil ihrer Familie wollen sie, dass wir glücklich sind und benehmen sich nicht unartig, um uns absichtlich zu ärgern. Sie wissen nicht, was gutes oder schlechtes Verhalten ist, bis sie es von uns lernen. Bei der Hundeerziehung geht es nicht darum, das schlechte Verhalten eines Hundes zu bestrafen, sondern ihn zu belohnen, wenn er brav ist und sich gut benimmt. Den Hund für sein gutes Benehmen zu loben ist Hundeerziehung oder Hundetraining durch positive Verstärkung.

Bevor wir mit einem Welpen schimpfen, sollten wir uns fragen, warum er sich so verhält, denn er will uns sicher nicht mit Absicht ärgern. Wenn dein Welpe nicht auf dein Rufen reagiert, an den Kissen kaut oder sein Geschäft im Haus verrichtet, liegt das daran, dass er noch nicht alle neuen Regeln, Kommandos oder die Routine in seinem neuen Zuhause gelernt hat.

Einen Hund zu schimpfen ist nie die beste Lösung!

Hunde-Kausnacks.de

Warum benehmen sich Welpen „daneben“?

Hunde, vor allem Welpen, verlangen viel Aufmerksamkeit von uns und tun alles, um sie zu bekommen, sie zerreißen sogar die Kissen, um zu sehen, ob wir darauf irgendwie reagieren. Stellst du ein negatives Verhalten fest, musst du es von Anfang an ändern. Wenn dein Welpe dich, zum Beispiel, zur Begrüßung anspringt, ignoriere dieses Verhalten, drehe dich um und wende ihm den Rücken zu. Wenn er sich beruhigt hat, kannst du ihn streicheln. Sich abwenden ist ein sehr wirkungsvolles Beschwichtigungssignal, das Hunde sehr gut verstehen.

Normalerweise will ein Welpe jederzeit deine Aufmerksamkeit erhaschen und versucht herauszufinden, wie er sie für sich gewinnen kann. Deshalb empfehlen wir, deinen Welpen mit positiver Verstärkung zu korrigieren, damit er sich benimmt.

Wie schimpft man dann mit einem Welpen?

Aber wie schimpft man einen Welpen? Selbstverständlich sollst du das Fehlverhalten deines Welpen nicht völlig ignorieren, sondern es angemessen korrigieren, damit er versteht, was er tun darf und was nicht. Deshalb wollen wir dir Tipps geben, wie du das Verhalten deines Welpen korrigieren kannst:

Das richtige Timing ist entscheidend

Das wohl Wichtigste und Schwierigste ist, ein Fehlverhalten genau zum richtigen Zeitpunkt zu korrigieren, denn davon hängt der Lernerfolg deines Hundes ab. Das „Nein“-Kommando muss mit dem unerwünschten Verhalten synchronisiert werden, damit er es mit der Situation in Verbindung bringt. Mit anderen Worten: Du musst deinen Hund in dem Moment schimpfen, in dem er eine schlechte Handlung ausführt. Ein zu spätes Schimpfen kann den Welpen verwirren und falsch interpretiert werden. Wenn der Welpe, zum Beispiel, zu spät auf unseren Ruf reagiert, wäre es fatal, ihn zu schimpfen, nachdem er gekommen ist. Auf diese Weise lernt er nur, dass es etwas Schlimmes bedeutet, wenn er zu seinem Herrchen bzw. Frauchen kommt. So kann es passieren, dass er nie mehr auf deinen Abruf reagiert.

Belohne gutes Verhalten

Der beste Weg, einen Welpen zu korrigieren, ist, gutes Verhalten zu belohnen. Wenn dein Hund rücksichtsvoll spielt, auf Kommandos reagiert, Blickkontakt mit dir aufnimmt und neben dir „Bei Fuß“ läuft, dann lobe ihn verbal, zum Beispiel mit „sehr gut“ oder „frein“. Lobe deinen Hund genau dann, wenn er sich gut benimmt oder in Bewegung ist ein Kommando auszuführen, damit er deine positive Zuneigung mit seinem Verhalten verbindet.

Korrigiere deinen Welpen ohne Gewalt anzuwenden

Bei einer guten Erziehung geht es nicht nur um Lob und Belohnung, sondern auch um Disziplin. Hunde lernen, unsere Körpersprache zu verstehen, was sie zu unseren besten Freunden macht. Sie sind gehorsam und respektvoll. Obwohl unsere Sprache für sie völlig anders ist, bemühen sie sich, uns zu gefallen. Es ist wichtig, dass wir uns ebenso bemühen, diese gutmütigen Tiere zu verstehen und zu respektieren. Ein guter Start wäre seine Beschwichtigungssignale zu lernen, wie zum Beispiel: Warum gähnt mein Hund, wenn ich mit ihm schimpfe? 

Hunde sind intelligent und erkennen Gesichtsausdrücke, und können deinen Gemütszustand, ob du wütend oder glücklich bist, deuten. Wie schimpft man also mit einem Welpen? Du solltest niemals Gewalt anwenden, wie z. B. einen Hund zu schlagen oder ihm auf die Schnauze zu hauen, um ihn zu bestrafen. Hunde verstehen einfache Gesten, wie weggehen, sich wegdrehen oder stehenbleiben. Diese sind einfache Signale, die auch dein Hund täglich anwendet, wenn er mit anderen Artgenossen zusammen kommt. So versteht er, dass du sein Verhalten nicht magst, oder dass er zu überdreht beim Spielen oder beim Begrüßen ist.

Was kann ich tun, wenn mein Welpe aggressiv reagiert, wenn ich mit ihm schimpfe?

Wenn dein Hund aggressiv wird oder dich beißt, wenn du mit ihm schimpfst, liegt das wahrscheinlich daran, dass er sich bedroht oder verängstigt fühlt und versucht, sich zu verteidigen oder zu zeigen, dass ihn etwas an deinem Verhalten stört. Zu diesem Zweck empfehlen wir dir, die folgenden Artikel, die du unter dem Menüpunkt Hundetraining findest.

Lerne die Beschwichtigungssignale deines Hundes:

Außerdem findest du unter unserem Menüpunkt Grundkommandos viele wichtige Kommandos des Hundetrainings und deren Anleitungen, ganz einfach erklärt. Wenn das aggressive Verhalten anhält oder sich verschlimmert, empfehlen wir dir, einen Tierarzt aufzusuchen oder einen Hundetrainer zu kontaktieren.

Wie man ohne Schimpfen schlechtes Verhalten in positives verwandelt

Hunde beißen uns oft in die Hand, weil das in ihrer Welt ihre Art ist zu spielen. Es ist ganz normal, dass sie sich untereinander in die Pfoten kneifen oder an den Barthaaren ziehen. Unsere Hände sind allerdings empfindlicher und ihre scharfen Zähne verletzen uns schneller als Hunde, die durch ihre dicke Haut und Fell geschützt sind. Aber anstatt einem Hund auf die Schnauze zu hauen, kannst du ihm eine Alternative zu seinem schlechten Verhalten anbieten. In diesem Fall kannst du ihm ein welpenfreundliches Spielzeug (*) geben, zum Beispiel, einen Kong©. Er wird lernen, dass deine Hände kein Kauspielzeug und tabu sind.

Vermeide vorab Ursachen für negatives Verhalten

Bevor man mit einem Welpen schimpft, sollte man sich darauf konzentrieren, die Ursachen für das negative Verhalten zu vermeiden. Wenn dein Hund z. B. an der Leine zieht, frage dich: Warum tut er das? Vielleicht liegt es daran, dass die Leine zu kurz ist und er zu dicht an deinen Füßen klebt. Manche Welpen haben Angst davor, getreten zu werden. Wenn er beim Spaziergang andere Hunde anbellt, heißt das nicht, dass er aggressiv ist, sondern unsicher. Finde heraus, wie du deinem Hund das Bellen abgewöhnen kannst, ohne zu schimpfen.

Geistige und körperliche Erziehung statt schimpfen

Damit dein Welpe glücklich und ausgeglichen ist, braucht er geistiges und körperliches Training. Auf diese Weise kann er schneller lernen und fühlt sich vital und zufrieden. Ein Welpe braucht etwa 30 Minuten spielerischen Spaziergang, voller Gerüche, Spieltreffen mit Freunden und dann auch ruhigere Momente. Wenn dein Welpe geistig und körperlich ausgelastet ist, wird er dir zu Hause weniger Probleme bereiten. Außerdem ist tägliches Hundetraining und das Erlernen der Grundkommandos ein geistiger Ausgleich für deinen Welpen oder Hund. 20 Minuten Training wird ihn für mehrere Stunden müde machen. Das bedeutet, dass du deinem Welpen nicht überlasten darfst und ihm genügend Pausen gewähren musst.

Buchempfehlungen für das Welpentraining

  • 5 Schritte zu einer wohltuenden Hund-Mensch-Beziehung. Ein Arbeitsbuch für ein erfolgreiches Hundetraining für Anfänger und Fortgeschrittene – Level 1. Von Leigh Schneider.

Copyright ©Karoline Schneider und ©Tierexperte.info

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