Jeder kennt die Nachtigall aus Gedichten, literarischen Werken und vom Hören. Doch hast du schon einmal eine Nachtigall gesehen? Diese Drosselart ist sehr schwer zu sichten, da sie bevorzugt im Dickicht singt und nur selten hervortritt.
Nachtigallen sind für ihren Gesang bekannt
Die Nachtigall ist für ihren schönen, melodischen Gesang bekannt. Aber nicht wegen ihrer Art zu singen, sondern auch wann sie singt ist interessant.
Ihr Gesangs beginnt leise, mit verschiedenen Imitationen anderer Vögel. Dann kommt ein rhythmisches „tjuk tjuk tjuk“. Typisch für Nachtigallen sind dessen charakteristische Crescendo: „dü düh düüh…“, das immer wieder zwischendurch eingeworfen wird. Bei Beunruhigung oder Alarm wird mit „hüit-karr“ zuerst gepfiffen und dann geknarrt.
Nachtigallen singen bei Nacht
Wie es der Name der Nachtigall verrät, singt sie bei Nacht. „Gal“ kommt aus dem Altdeutschen und bedeutet „Gesang“. Das tut das Nachtigall-Männchen aber nur dann, wenn es noch nicht verpaart ist. Der Nachtgesang dient also zum Anlocken der Weibchen, wobei diese bis zu 500 Strophen pro Stunde singen können. Sobald sie verpaart sind, hört das Männchen auf, nachts zu singen. Am Tag kann man die Nachtigallen aber noch harmonisch singen hören.
Die Nachtigall gehört zu den Drosseln
Ein charakteristisches Merkmal der Nachtigallen ist, dass sie sich hüpfend fortbewegen und dabei den Schwanz langsam hebt und senkt. Das ist eine Eigenschaft der Drosseln.
Exkurs: Die Amsel gehört auch zu den Drosseln.
Wie kann ich eine Nachtigall sichten?
Am einfachsten ist es, die Nachtigall mittels ihres Gesangs ausfindig zu machen. Danach ist viel Geduld gefragt, denn dieser Vogel ist zwar nicht scheu, schlüpft aber im Dickicht, Büschen und dichte Vegetation hin und her und ist deshalb schwer zu sehen. Sie brütet in Laubwäldern, Gehölzen, Parks, meist in der Nähe von Wasser und wo es überwucherte Gebüsche gibt. Ihr bevorzugter Nistplatz ist in niedrigen Gebüschen, wo sie ein napfförmiges Nest aus Blätter, Gras und Haare baut.
Nachtigallen sind Sommergäste in Deutschland und Österreich und kommen im April aus ihren Winterquartieren aus Afrika zurück.
Kennzeichen der Nachtigall
Nachtigallen sind eher schlicht und werden oft mit Rotkehlchen oder Sprosser verwechselt. Oben sind sie warm braun und haben einen rostroten Schwanz. Dieser ist vor allem im Flug gut sichtbar. Der Körper ist graubeige mit heller Kehle und hat einen hellen Ring um das große schwarze Auge. Sie sind dem Sprosser zum Verwechseln ähnlich.
Steckbrief der Nachtigall
- Größe: 15-16 cm
- Flügelspannweite: 26 cm
- Ernährung: Würmer, Larven, Käfer und Beeren
- Brutverhalten: Einmal im Jahr mit 5-7 olivgrau-braunen Eiern. Nur das Weibchen brütet.
- Brutdauer: ca. 14 Tage
- Nestlingsdauer: 12 Tage
Andere Namen:
- Wissenschaftlicher Name: Luscinia megarhynchos
- Spanisch: Ruiseñor común
- Englisch: Common Nightingale
Bibliografie zum Nachschlagen
- Elphick J., Woodward J.: „Vögel: 300 Arten entdecken & bestimmen“, DK-Verlag
- Fiedler W., Fünfstück HJ. : „Die Vögel Mitteleuropas: Das große Fotobestimmungsbuch, Quelle & Meyer Verlag, 2021
- Svensson L., Grant P., u.A. „Der neue Kosmos Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens“, Kosmos, 1999