Ein komischer Name, der Muntjak. Hast du schon einmal von diesem Tier gehört? Es handelt sich um ein seltenes Waldtier.
Inhaltsverzeichnis
Schau dir das Tier einmal genauer an, an welches Waldtier erinnert es dich? Der kleine 60-92cm große Muntjak ist die urtümlichste Hirschart, die wir bisher auf unserem Planeten entdecken durften.
Wo kommt der Muntjak vor?
Ursprünglich kommt der Muntjak aus Südostastien, hat sich aber schon in Großbritannien und Frankreich niedergelassen und sein Bestand wird jedes Mal mehr. Mittlerweile kennen wir schon acht verschiedene Arten von Muntjaks der Unterfamilie Muntiacinae [Briggs, 2016], laut Wikipedia gibt es schon 16 Arten der Gattung der Muntjakhirsche.

Ähnelt der Muntjak dem Hirsch wirklich?
Schauen wir uns doch die beiden systematischen Stammbäume und Steckbriefe genauer an. Dazu vergleichen wir eine Muntjakart mit einer Hirschart, dem Rothirsch. Dabei ist zu bedenken, dass der Rothirsch einer der größten Hirscharten ist. Der Indische ist mittelgroß und der chinesische Muntjak ist der kleinste dieser Hirschart. Die Angaben variieren also immer je nach Art, Geschlecht und Alter.
Damit es dazu etwas komplizierter wird, bildet die Familiengruppe der Muntjaks, die sogenannten Muntjakhirsche und die Schopfhirsche oder Schopfmuntjaks. Bei den Muntjakhirschen kann man noch einmal in 16 verschiedene Arten unterteilen.
Schauen wir uns doch die anatomischen Unterschiede der verschiedenen Muntjak-Arten genauer an und vergleichen wir sie mit dem Reh. [Bundesärztekammer.de, der Muntjak]

Welche Arten des Muntjaks gibt es?
Neben dem Schopfmuntjak gibt es noch eine weitere Familiengruppe der Muntjaks, und zwar die Muntjakhirsche. Zu dieser Gattung gehören 16 weitere Arten. Um nur einige zu nennen: Chinesischer, Indischer, Schwartzer, Tenasserim- und das größte, der Riesen-Muntjak.
Die Polemik des Chinesischen Muntjaks
Kleine chinesische Muntjaks machen die Wälder Europas unsicher!
Von fünf auf über 50.000: Der Chinesische Muntjak hat sich in Großbritannien bereits rasant ausgebreitet und ist dort zur echten Plage geworden. Das droht sich nun in Kontinentaleuropa zu wiederholen.
Scinexx.de
Nur 11 Zwergmuntjaks wurden vor über 100 Jahren, 1901, vom Bedfrodshire Tierpark in die Freiheit entlassen, dem sich später andere Zoos anschlossen. Heute gibt es in Großbritannien schätzungsweise schon über 50.000 Chinesische Muntjaks. (Stand 2016)
Was ist das Problem?
Zwergmuntjaks, also der Chinesische Muntjak können sich das ganze Jahr über vermehren und werden mit 36 Wochen geschlechtsreif. Das ist bei heimischen Hirscharten aber nicht so und gibt ihnen die Möglichkeit sich schneller fortzupflanzen. Muntjaks passen sich des Weiteren unglaublich gut an, leben im Walt, im Park oder Gärten, sind nicht wählerisch was Futter angeht und haben wenig Nischen-Konkurrenz und Feinde.
Sind Muntjaks also Schädlinge? In England haben sie schon zu ökologischen und teils wirtschaftlichen Schäden beigetragen. Geschätzt kommt es im Jahr zu 15.000 Autokollisionen mit den Tieren. Außerdem übertragen die Muntjaks, wie auch andere Hirscharten, gefährliche Krankheiten wie die Rinder-Tuberkulose und Maul-und-Klauenseuche.
Mittlerweile breiten sich Muntjaks auch im kontenentalen Europa, wie zum Beispiel, Belgien aus. Forscher vermuten, dass sie sich in Zukunft auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz niederlassen könnten.
Literaturverzeichnis
- Briggs, Mike, Peggy (2016): Tiere: Lebensräume, Verhalten, Eigenschaften, Bath, UK: Parragon
- Scinexx (2016): Kleiner Hirsch, großes Problem: Asiatische Muntjaks breiten sich in Europa aus. [Letzter Aufruf: 27. April 2022]
Bilderverzeichnis
- Schopfhirsch oder Schopfmuntjak: Wikimedia: ©Николай Усик
- Chinesischer: Wikimedia: ©Alfonsopazphoto
- Nordindischer: Wikimedia: ©tontantravel
- Indischer: Wikimedia: ©JJ Harrison (https://www.jjharrison.com.au/)