Wolltest du schon immer einmal ein Drehbuch für einen Film oder eine Serie schreiben? Ich auch, meines ist schon fast fertig, und heute habe ich mir gedacht, dass ich mein Wissen darüber, an dich weitergeben möchte.
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Zuallererst und wenn du schon deine Drehbuch-Idee hast, benötigst du das richtige Format in deinem Word- oder Pagesdokument. Ich schreibe auf einem Macbook, deshalb verwende ich Pages. Auch mit Pages kann man Vorlagen verwenden. Diese findest du ganz unten zum Downloaden.
Wie ist ein Drehbuch aufgebaut?
Das Drehbuch beginnt mit dem Wort AUFBLENDE: linksbündig und endet mit ABBLENDE. rechtsbündig.
SCENE HEADING: Das ist die Titelzeile/Szenentitel jeder einzelnen Szene. In Großbuchstaben.
Sie beginnt immer als Erstes mit dem Kamarastandpunkt INT. für eine Szene drinnen oder EXT. für eine Szene draußen. Oder eine Kombination INT./EXT. für Szenen, die gleichzeitig drinnen oder draußen sein können, wie z.B. in einem Auto oder im Eingangsbereich eines Hauses.
Im SCENE HEADING kommt dann nach dem Kamerastandpunkt die Beschreibung des Schauplatzes (Ort des Geschehens) und die Tageszeit.
Die Tageszeit kann sein: Tag, Nacht, Morgen, Abend, Früher Morgen, Morgendämmerung, Abenddämmerung, usw.
Action: Nach jedem SCENE HEADING muss eine Handlungsbeschreibung folgen. Das bedeutet, vor dem Dialog muss noch einmal kurz beschrieben werden, was wir sehen. Denn sollte die vorherige Szene aus dem Drehbuch gekürzt werden, wüsste man sonst nicht, wer sich in der Szene befindet und wo er sich befindet.
Gefühle sollten aber nicht beschrieben werden, denn diese müssen mit dem Dialog klar werden. Gedanken werden auch mit dem Dialog beschrieben.
Kommt in einer Szene eine Person zum ersten Mal vor, muss sie vorgestellt werden, mit Großbuchstaben, Alter und ein paar Adjektive, die ihn beschreiben.
LARA, 30, groß, freundlich und schlank, kommt ins Büro.
Geräusche, Lärm und Aufschriften werden in der Beschreibung großgeschrieben. Z.B.: TÜRKLINGEL, TELEFON, BLÄTTERRAUSCHEN. Oder: Auf der Tür steht: GESCHLOSSEN.
CHARACTER: Figurenname: Jetzt wird der Dialog angekündigt mit dem Namen der sprechenden Person in Großbuchstaben.
Neben dem Namen der sprechenden Personen wird auch aufgeführt, ob diese Person in der Szene spricht, ob sie sichtbar ist, oder ob man nur hört, was sie spricht. Dazu gibt es folgende Abkürzungen:
- V.O. = Voice Over. Wird zum Beispiel für eine Erzählerstimme verwendet, die nach dem Dreh eingespielt wird.
- O.C. = Off Camera: Die sprechende Person ist zwar in der Szene, wird aber nicht von der Kamera erfasst.
- O.S. = Off Screen: Die sprechende Person ist nicht im Bild.
- OFF: Wird vereinfacht statt O.C., O.S. und V.O. verwendet.
CONT‘D = Continued: Zeigt an, dass die Figur, die den letzten Dialog in derselben Szene gesprochen hat, die gleiche ist, die den nächsten sprechen wird. Dies dient der leichteren Lesbarkeit, da es üblich ist, dass eine Figur spricht und dann eine andere folgt.
Für deutsche Drehbücher kann statt CONT‘D auch FORTS. verwendet werden.
Parenthetical: Ausdrucksweise: Sollte mit dem Dialog nicht klar sein, ob die Person etwas, gelangweilt, wütend, nervös, verängstigt, etc., sagt, kann das unter dem CHARACTER in kursiver Schrift angegeben werden. Dies muss aber sporadisch angewendet werden, denn die Gefühle der Personen sollten über den Dialog für den Schauspieler klar sein und auch von ihm interpretiert werden. Wendet sich die Figur nur einer anderen zu, wird das auch im Paranthetical angeführt.
Dialogue: Dialog: Ist natürlich das, was gesprochen wird.
TRANSITION: Das ist die Art, wie die einzelnen Szenen überblendet werden.
SHOT: Kameraeinstellungen. Mit den Anweisungen für die Kamera ist sparsam umzugehen bis gar nicht zu verwenden, da dies dem Filmregisseur überlassen ist. Allerdings kann es manchmal sein, dass man spezielle Effekte haben möchte, wie z.B., Vogelansicht, oder Hineinfilmen bis in die Pupille des Auges, oder das Filmen aus einem speziellen Winkel. Wie gesagt, damit soll man sehr sparsam sein.
General: Das ist die generelle Beschreibung, wenn zum Beispiel kein Dialog stattfindet.
Welches Format braucht das Dokument für ein Drehbuch?
Drehbücher folgen ihrer ganz eigenen Norm. Diese verändert sich je nach Land. Im Amerika verwendet man, zum Beispiel, das Format Cover Letter, welcher etwas kleiner ist, als das Standardformat DIN A4. In Europa verwendet man auch den US-Standard, da dadurch eine Normseite Drehbuch eine Minute Film entspricht. Diese amerikanische Drehbuchform ist das Master Scene Format.
Welche Formatierung hat ein Drehbuch?
Eine Seite sollte maximal 55-57 Zeilen umfassen, einzeilig sein und einen oberen Rand von 2,5 cm und einen unteren Rand von 2,5 cm haben. Standardmäßig verwendet man diese Formate und Seitenränder für ein Drehbuch, sodass eine Seite ca. 1 Minute Film ausmacht.
Für genaue Angaben zu Zeilenabstände, Einzüge und Deckblatt, schau bitte bei meinem Patreon-Kanal KaroArtistStudio vorbei.
Pages-Vorlage für ein Drehbuch downloaden
Außerdem ist es am einfachsten, eine Vorlage zu verwenden. Diese Pages-Vorlage kannst du auch auf meiner Seite downloaden: