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Dem Hund „Aus“ beibringen: Trainingsanleitung „Loslassen“

Mit der Aus-Übung und einer Kombination aus Impulskontrolle und Aufmerksamkeit lernt dein Hund Gegenstände und Beute auf Kommando loszulassen.

Wieso ist das Aus-Training so wichtig für dich und deinen Hund?

Wem ist es nicht schon einmal passiert, dass sein Hund beim Gassigehen etwas aufgenommen hat und nicht wieder hergeben wollte? Angefangen von Dosen, Kleidungsstücke, Steine, Taschentücher, Essensreste, Exkremente und so weiter. Heutzutage wird es immer gefährlicher den Hund überall schnüffeln, geschweigedenn ihn frei laufen zu lassen, denn in jeder Ecke könnte ein Giftköder lauern. Hier wäre zwar das Training der Impulskontrolle noch besser, vor allem, statt dem extremen Abbruchkommando „Nein“, jedoch kann bei einem gefundenen Knochen, Essensreste oder Exremente das Kommando „Aus“ genauso hilfreich sein. Außerdem ist „Aus“ beim Apportieren oder Spielen mit einem Spielzeug und bei Futterkontrolle und Beuteneid, etc., wichtig. Hier geht es um die Selbstbeherrschung und sogenannte Impulskontrolle.

Wie funktioniert das Kommando Aus beim Hundetraining?

Zuerst wäre es von Vorteil, wenn dein Hund bereits Impulskontrolle beherrscht oder die Übungen Aufmerksamkeit, Sitz oder Platz kennt. Danach kannst du das Hundetraining mit dem Kommando „Aus“, beginnen. Achte darauf, dass etwaige Hundeknochen oder Spielsachen, die für den Hund Beute darstellen, verstaut wurden.

  1. Neue Kommandos oder Übungen werden immer zuerst Zuhause und ohne jegliche Ablenkung trainiert. Und erst, wenn diese zuhause funktionieren, können wir erwarten, dass sie auch draußen funkionieren.
  2. Nimm in jede Hand zwei Kauknochen. Das können unter anderen sein: Rinderkopfhaut, getrockneter Rinder- oder Lammpansen, rohe Knochen, etc. Es soll allerdings kein weiches Leckerli sein, denn das würde der Hund sofort zerbeißen. Achte dabei auch auf die Größe deines Hundes. Der Knochen muss für ihn kaubar sein.
  3. Gleichzeitig trainieren wir die Geduld deines Hundes. Deswegen deute mit den Knochen an, dass er sich legen oder setzen soll.
  4. Wenn er nun aufmerksam wartet biete ihm einen Knochen aus der einen Hand an. Vorsicht: Sollte er ungeduldig aufspringen oder aufstehen. Ziehe den Knochen weg und fordere ihn wieder auf sich zu setzen bzw. zu legen. Er soll auch seine Geduld trainieren und Impuls kontrollieren.
  5. Lass ihn nun einige Sekunden am Knochen kauen, aber lass ihn dabei nicht los. Wie du siehst sollte es ein etwas länger sein, wie zum Beispiel, Rinderkopfhaut, die du auch gut festhalten kannst.
  6. Nun zeige ihm den Knochen deiner anderen Hand. Bewege ihn etwas, führe ihn zur Schnauze. Du kannst sogar seine Lippen damit berühren, falls er nicht vom anderen Knochen ablässt.
  7. Sobald er Interesse am neuen Knochen hat und den anderen loslässt, sag „Aus“ in dem Moment, wenn er den Knochen los gelassen hat.
  8. Warte jetzt einige Sekunden bevor du ihm als Belohnung den anderen Knochen anbietest. Bevor du ihm diesen gibst achte darauf, dass dein Hund immer noch liegt oder sitzt und nicht nach der Beute schnappt.
  9. Wiederhole diese Übung mehrmals, täglich und auch mit verschiedenen Kaumöglichkeiten. Später können dies auch Spielsachen oder Dummies sein.

Was tun, wenn mein Hund aufspringt oder nach der Beute schnappt beim Aus-Training?

Wenn dem so ist können wir dir zuerst heiß empfehlen die Übungen Impulskontrolle und Blickaufmerksamkeit zu trainieren. Mit diesen Übungen wird dein Hund viel ruhiger und bleibt geduldig, obwohl du Futter oder Leckerlis in der Hand hältst. Wenn alles nichts hilft, kannst du die Übung Aus auch zu zweit ausführen. Dazu benötigst du lediglich ein Hundehalsband und eine Hundeleine. Die zweite Person soll deinen Hund von hinten an der Leine halten. Die Leine soll kurz gehalten werden, aber nicht ganz gestrafft sein. Allerdings müsst ihr schon vorher berechnen wie lange die Leine im Notfall sein soll, wenn dein Hund aufspringt.

Eine zweite Möglichkeit ist die Leine deines Hundes ans Tischbein zu binden. Bei einem großen oder starken Hund benötigst du vielleicht ein schwereres Möbel, wie das Sofa. Nun entferne dich von deinem Hund bis die Leine gestrafft ist. Führe die Übungsschritte gleich aus wie oben beschrieben. Sollte dein Hund aufspringen hält ihn nun die Leine zurück und er wird sich bestimmt zurücknehmen und sich setzen.

Weitere Übungen, die für das Aus-Training wichtig sind

Zusätzlich zum Aus-Training bieten sich die Übungen Impulskontrolle und Aufmerksamkeit an, damit dein Hund lernt geduldig zu warten, bevor er frisst. Natürlich sind die Grundkommandos „Sitz“ und „Platz“ empfehlenswert, sowie das Boxentraining.

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